About Pascale Ettlin
GALERIE HOFMATT
«Heimlich Fremd» – Wald und Wurzeln prägen ihre Kunst
Die Künstlerin Pascale Ettlin aus Obwalden stellt ihre Kunstwerke noch bis am 8. Dezember in der Galerie Hofmatt in Sarnen aus.
Der Wald in seinen unterschiedlichsten Facetten hat sich in der Galerie Hofmatt ausgebreitet. Während der Wald im Panorama von Obwalden, Mitte des 17. Jahrhunderts von einem unbekannten Künstler gemalt, einheitlich als schwarze Fläche dargestellt ist, geht Künstlerin Pascale Ettlin akribisch ins Detail, zeigt die Verästelungen, die Verrenkungen, das Undurchdringliche, das Ungeordnete, das geheimnisvolle Durcheinander. «Der Wald ist ein Spiegel unserer Träume, unserer Gedanken, unserer Impulse, unserer Dämonen und unserer Ängste», schreibt Pascale Ettlin im Vorwort eines ihrer Ausstellungskataloge.
Diese Ambivalenz zeigt auch der Titel der Ausstellung: «Heimlich Fremd». Heimlich bedeutet für die französischsprachig aufgewachsene Künstlerin einerseits etwas Verborgenes, meint für sie aber auch das Daheim in der Bedeutung des Dialektworts «heimelig». Der Gegensatz ist das Fremde, das Unheimliche. Pascale Ettlin ist geprägt von ihrer Familiengeschichte. Ihr Vater ist aus der Deutschschweiz in die Romandie gezogen, ihre Mutter ist aus Deutschland nach Genf geflüchtet, ihre Angehörigen in der Ferne. Die Liebe hat die Künstlerin nach Obwalden gezogen, in eine neue Fremde, eine weitere Suche nach der Identität, ein weiterer Ort zum Wurzelschlagen. Am deutlichsten zeigt sich dieses Wurzelschlagen in den Bildern im Gang der Galerie.
Eine Überraschung sind die Fotos im Kellergang. Die Nahaufnahmen zeigen Ausschnitte von Blumenblättern im Anfangsstadium des Zerfalls. Es geht Pascale Ettlin dabei nicht um die Blumenblüte als Objekt, sondern um die Struktur, die Form, die Komposition, um damit die Fantasie der Betrachtenden anzuregen. (zvg)
Hinweis
Die Ausstellung von Pascale Ettlin in der Galerie Hofmatt in Sarnen dauert noch bis am 8. Dezember. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.
Traduction:
"Familiarly Foreign" – The Forest and Roots Shape Her Art
The artist Pascale Ettlin from Obwalden is exhibiting her works at the Hofmatt Gallery in Sarnen until December 8.
The forest, in all its many facets, has taken over the Hofmatt Gallery. While in the "panorama" room, painted in the mid-17th century by an unknown artist, the forest is portrayed as a uniform black mass, Pascale Ettlin delves meticulously into the details: she explores the branches, the twists, the impenetrable, the disordered, and the mysterious chaos. "The forest is a reflection of our dreams, thoughts, impulses, demons, and fears," writes Pascale Ettlin in the preface of one of her exhibition catalogues.
This ambivalence is reflected in the exhibition title: "Familiarly Foreign." For this artist, who grew up in a French-speaking environment, the word "heimlich" (intimate, familiar, hidden) evokes both something concealed and the feeling of being at home, akin to the dialect word "heimelig" (cozy, homely). In contrast, the title also hints at strangeness and the uncanny. Pascale Ettlin is deeply influenced by her family’s history: her father, originally from German-speaking Switzerland, moved to French-speaking Switzerland, while her mother fled Germany for Geneva, with relatives scattered abroad. Love brought the artist to Obwalden, a new foreign land, marking another quest for identity and a new place to set down roots. These roots are most prominently expressed in the works displayed in the gallery's corridor.
The photographic objects displayed in the niches of the basement are an unexpected element. These close-ups capture fragments of flower petals in the early stages of decay. Pascale Ettlin is not interested in the flower as an object of admiration but rather in its structure, form, and composition, aiming to stir the imagination of viewers. (zvg)
« Familièrement Étranger » – La forêt et les racines façonnent son art
L’artiste Pascale Ettlin, d’Obwald, expose ses œuvres à la galerie Hofmatt à Sarnen jusqu’au 8 décembre.
La forêt, dans ses multiples facettes, a envahi la galerie Hofmatt. Alors que, dans la salle "panorama" peinte au milieu du XVIIe siècle par un artiste inconnu, la forêt apparaît comme une masse noire uniforme, Pascale Ettlin plonge minutieusement dans les détails : elle explore les ramures, les torsions, l’impénétrable, le désordonné, le chaos mystérieux. « La forêt est le reflet de nos rêves, de nos pensées, de nos pulsions, de nos démons et de nos peurs », écrit Pascale Ettlin dans l’avant-propos de l’un de ses catalogues d’exposition.
Cette ambivalence se retrouve dans le titre de l’exposition : « Familièrement Étranger ». Pour cette artiste ayant grandi en milieu francophone, le mot « heimlich » (intime, famillier, caché) évoque à la fois l’idée de quelque chose de dissimulé et de se sentir chez-soi, dans le sens du mot en dialecte « heimelig » (familier, douillet). En opposition, le titre suggère également l’étrangeté, l’inquiétant. Pascale Ettlin est marquée par l’histoire de sa famille : son père, originaire de Suisse alémanique, s’est installé en Romandie, tandis que sa mère a fui l’Allemagne pour Genève, avec des proches dispersés à l’étranger. L’amour a conduit l’artiste à Obwald, un nouveau territoire étranger, une quête d’identité supplémentaire, un nouvel endroit pour s’enraciner. Ces racines s’expriment de manière particulièrement évidente dans les œuvres exposées dans le couloir de la galerie.
Les objets-photographiques présentées dans les niches du sous-sol sont une surprise. Ces gros plans capturent des fragments de pétales de fleurs dans les premières phases de leur décomposition. Pascale Ettlin ne s’intéresse pas à la fleur en tant qu’objet de contemplation, mais à sa structure, sa forme et sa composition, cherchant à éveiller l’imagination des spectateurs. (zvg)
Lokale Kunst befasst sich mit der Weltlage
Ob- und Nidwalden Vergangene Woche wurde die Ausstellung «NOW 14 Auswahl» eröffnet. Zur Vernissage wurde viel Publikum begrüsst, darunter auch Vertretungen aus Kunst und Politik.
Kuratorin Bettina Staub hatte mit den Kunstschaffenden im Vorfeld Gespräche geführt. Die Informationen daraus flossen in die Saaltexte ein. Auffal-lig ist, dass sich die Kunstschaffenden stark mit der aktuellen Weltlage ausei-nandersetzen. Diese Auseinandersetzung ziehe sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung im Pavillon, im historischen Winkelriedhaus und im Garten, so die Kuratorin: So würden sich die Kunstwerke auf unsichere und krisengeplagte Zeit beziehen und sie reflektieren. (sy/zf)
Kunst auf dem Prüfstand
Mit viel Publikum und Vertretungen aus Kunst und Politik wurde die «NOW 24 Auswahl» eröffnet.
Rafael Schneuwly
«Ich möchte mich bei all jenen Künstlerinnen und Künstlern bedanken, die letztes Jahr in der Übersichtsausstellung ihre Werke präsentiert haben und heute nicht mehr dabei sind. Mit ihrem Engagement sind sie der wichtigste Teil der NOW», so sagte es der Nidwaldner Bildungsdirektor Res Schmid, der auch im Namen seines Obwaldner Regierungsrat-Kollegen Christian Schäli sprach, in seiner Begrüssungsrede. Er hiess alle Anwesenden willkommen und erwähnte so auch die Kunstschaffenden, die es nicht von Giswil an die Auswahlausstellung nach Stans geschafft hatten.
Bettina Staub, die Kuratorin der Ausstellung, führte die Besucher und Besucherinnen virtuell durch die Ausstellung im Pavillon, im historischen Winkelriedhaus und im Garten. Die Informationen aus den Gesprächen, die sie mit den Kunstschaffenden führte, flossen in die Saaltexte ein und geben einen hervorragenden Überblick über die Werke. Für die Kuratorin zieht sich die Auseinandersetzung mit der aktuellen Weltlage wie ein roter Faden durch die Ausstellung: «Es hat viele Werke, die sich auf unsere unsichere, krisengeplagte Zeit beziehen und sie reflektieren, zum Denken anregen. Sie bieten aber keine Lösungen an. Das ist ein Qualitätsmerkmal.»
Installative, interaktive und multimediale Arbeiten
Bettina Staub teilt die Ausstellung in installative, interaktive und multimediale Arbeiten ein, die Malerei, Zeichnungen und Skulpturen begegnen. Zur ersten Kategorie gehören «The closeness of cores and doubt» von Katrin Keller im Pavillon, der «Balancing Act» der ausgebildeten Tänzerin Elda Treyer im Keller des Winkelriedhauses, der von Stephan Wittmer geschaffene Triptychon «Silk» vis-à-vis vom historischen Altar in der Kapelle sowie das Förderband «Sisyphus» von Moritz Hossli im Hof.
Olivia Abächerli lädt unter dem Titel «everything series 1» zu einer interaktiven Standortbestimmung ein, während die Arbeit «Remember Remember» von Celia und Nathalie Sidler im 2. Stock des Winkelriedhauses sowohl interaktive als auch multimediale Eigenschaften aufweist.
Die Ausstellung zeigt im Pavillon zahlreiche Bilder. Darunter befinden sich die Gemälde «Augenblick» von Elionora Amstutz, «Passagers Clandestins» («Blinde Passagiere») von Pascale Ettlin, ein weiblicher Akt von Pat Treyer und drei Werke mit der Bezeichnung «Serie III, Werk I-III», geschaffen vom Kollektiv W-H-O.
Hinter den Buchstaben verbergen sich die zweiten Vornamen von Guido Werner Zelger, Philipp Hanspeter Wyrsch und Rainer Otto Hummel. Ebenfalls im Pavillon zeigt Christian Frehner unter dem Titel «lost» Aufnahmen von gefährdeten Landschaften und Lebensräumen.
Im Keller des Winkelriedhauses hängen sechs Pamphlete mit einer nicht entzifferbaren Schrift. Heini Gut überlässt die «Übersetzung» der Fantasie des «Lesers».
Ein würdiger Preisträger
Eine weitere Gruppe bilden die Skulpturen. Die Arbeit von Rochus Lussi «drunter und drüber» ist mit den blattvergoldeten 17 Figuren ein Hingucker.
Das Zentrum des Pavillons dominieren die drei skurrilen «Porträts Nr. 24, 25, 26» von René Odermatt. Im gleichen Raum befindet sich auch die zerbrechliche Konstruktion «das Licht ist wichtig» von Renata Bünter. Die restlichen zwei Skulpturen «terrarum finis. Welten Grenzen» von Toni Halter und «Rückeroberung» - «Unter der Oberfläche tut sich was» von Guido Blättler stehen im Hof respektive im Garten.
Am Ende der Vernissage verkündigte Gabriela Christen, die Präsidentin der fünfköpfigen Jury NOW 23/24, dass der Nidwaldner Paul Lussi mit seinen 13 Tuschzeichnungen «In der Schwebe» den Unterwaldner Preis für Bildende Kunst gewonnen habe. Das Fachgremium war von der Fülle der Interpretationsmöglichkeiten beeindruckt.
Zudem überzeugte die Qualität der Zeichnungen. Lussi kommentierte den Preis mit folgenden Worten: «Als ich erfuhr, dass ich gewonnen hatte, war ich überrascht. Schliesslich erwartet man in meinem Alter keinen Förderpreis mehr. Für mich ist es vielmehr eine erfolgreiche Rückkehr an meine Anfänge, als ich viel mit Tusche arbeitete.»
LE CONCOURS TALENTS CONTEMPORAINS
https://www.youtube.com/watch?v=w9OM170jHnY
annonce les lauréats de la 13ème édition
Quatre comités d’experts ont sélectionné les œuvres ou projets de 32 finalistes parmi les 621 candidats. Le grand jury, réuni les 17 et 18 juin 2024, a sélectionné parmi les finalistes 7 lauréats qui bénéficieront de l’acquisition de leur œuvre, d’une exposition collective dans le centre d’art de la Fondation et d’une publication bilingue. Les œuvres de Pascale Ettlin, Vardit Goldner, Elise Grenois, Maryam Khosrovani, Yosra Mojtahedi, Aurélie Scouarnec et Suhail Shaikh, rejoindront la collection de la Fondation
Le grand jury, placé sous la présidence de Jean-Noël Jeanneney, Ancien président de Radio France, ancien secrétaire d’État et ancien président de la Bibliothèque Nationale de France – (Paris) était composé de :
Rosa-Maria Malet – Directrice de la Fondation Joan Miró 1980 - 2017, membre du Conseil d’administration de la Fondation (Barcelone)
Constance de Monbrison – Responsable des collections Insulinde, musée du quai Branly – Jacques Chirac (Paris) Alfred Pacquement – Conservateur général honoraire du patrimoine (Paris)
Roland Wetzel – Directeur du Musée Tinguely – (Bâle)
Reflet de la création contemporaine actuelle, le concours Talents Contemporains initié il y a plus de 10 ans permet de défricher les scènes artistiques européennes et internationales sur le thème particulier de l’eau. Une collection très originale s’est ainsi constituée et présente des artistes aussi bien diplômés d’écoles d’art reconnues qu’aux parcours autodidactes atypiques. Près de 80 œuvres forment aujourd’hui un ensemble singulier à contre courant de certaines tendances institutionnelles, exposées à la fois dans le centre d’art et circulant de plus en plus dans différentes régions. Pour les artistes lauréats non seulement la dotation consiste en une véritable aide financière mais permet également un tremplin dans leur carrière avec une reconnaissance institutionnelle, différents leviers de communication mis à disposition et un partage avec le public.
LES LAURÉATS (extrait)
Pascale Ettlin
Née en 1968 à Genève (Suisse) | Vit et travaille près de Lucerne (Suisse)
Après des études en géographie et sciences politiques à l’Université de Genève, elle a suivi une formation artistique à la Haute École d’Art de Lucerne. Depuis 2012, Pascale Ettlin se consacre pleinement à sa pratique artistique, explorant les contradictions de notre monde merveilleux et effrayant à la fois. Elle s’inspire souvent d’une nature idyllique en y apportant des éléments étranges. Son médium de prédilection est la peinture mais la photographie et l’impression l’accompagne également. Ses œuvres ont été exposées en Suisse et au Japon. En 2023, elle a bénéficié d’une résidence d’artiste à Nagasaki (Japon).
Perdre Pied, 2023.
Dyptique, huiles sur toile de coton, 210 x 170 x 4,5 cm et 210 × 160 x 4,5 cm
Sommes-nous en train de perdre pied ? Sommes-nous en train de perdre l’équilibre qui maintient l’harmonie du monde ? C’est la question philosophique que se pose Pascale Ettlin dans cette peinture poétique au format cinématographique.
Dans ce diptyque, une fillette vue de dos se balance et semble contempler de haut un paysage rythmé par les jaunes et les bleus, composé de terres et d’eaux qui s’interpénètrent. À première vue, l’artiste semble avoir thématisé l’innocence de l’enfance et l’attrait d’une nature ensoleillée. Cependant, à mesure que les eaux recouvrent les terres, un malaise sourd envahit peu à peu ce monde idyllique. À quoi la balançoire est-elle accrochée ? Comment la fillette pourra-t- elle descendre alors qu’elle surplombe le sol ? Perdre Pied instaure ainsi des sensations de vertige, de prise au piège et d’impuissance qui peuvent faire écho à notre monde instable et évoquer notre relation complexe et contradictoire face à l’environnement.
(...) (extrait du communiqué de presse, pour la version complète voir :)
In a Floating World, Exhibition Film
Video 6 min.
Solo exhibition in SUST, Stansstad, Switzerland
March-April 2023
De l’art jurassien et bernois à l’honneur à Moutier
article du Quotidien Jurassien, du 2 décembre 2023, par Catherine Bürki
Le Musée jurassien des arts de Moutier accueille dès le 2 décembre une nouvelle édition de la Cantonale Berne Jura. Plus de trente artistes y explorent une multitude de moyens d’expression et de thématiques. De quoi découvrir des créations parfois fort étonnantes.
(...) l'exposition Cantonale Berne Jura offrira une large palette d'oeuvres à découvrir durant les mois de décembre et janvier au Musée jurassien des arts. (...) Le public pourra admirer les créations d'une trentaine d'artistes (...). "Un jury propre à chaque institution a fait un choix parmi les 448 candidatures d'artistes reçues cette année", rappelle la conservatrice Valentine Reymond. (...) À noter que des visites commentées et autres événements ponctuels seront organisés durant l'exposition. (...)
Luzernner Zeitung
Romano Cuonz 29.09.2023
Unterwaldens Kunstschau überrascht
In der Giswiler Turbine hatte die Jury die Qual der Wahl. Von 72 Ob- und Nidwaldner Kunstschaffenden musste sie 17 auswählen.
Es wird – wie jedes Mal an Übersichtsausstellungen «Obwaldner und Nidwaldner Kunst NOW» – ein unglaublich spannender Moment sein: Der Freitagabend, 29. September, in der riesigen Werkhalle der Turbine. Dann nämlich, wenn der Obwaldner Kulturbeauftragte Marius Risi die Namen von 17 Künstlerinnen und Künstlern verkündet. Von Kunstschaffenden nämlich, die für die in Stans angesagte Auswahlausstellung im nächsten Jahr erkoren sind. Eine oder einer von ihnen erhält dann den mit 20’000 Franken dotierten Unterwaldner Kunstpreis.
Im nächsten Monat aber möchten gleich 72 Künstlerinnen und Künstler aus den beiden Halbkantonen mit ihren Werken die Aufmerksamkeit eines möglichst grossen Publikums auf sich ziehen. Ihre Kunstwerke hängen an Wänden, ragen im Raum hoch auf. Oder sie setzen sich als Videos in Szene. Formenreich, farbig schillernd sind sie. Aber auch eher zurückhaltende gibt es, die mehr als nur einen kurzen Blick heischen. Marius Risi, als Obwaldner Kulturbeauftragter Hausherr und Organisator der Werkschau, sagt: «Auffällig ist, dass es eher weniger Abstraktes gibt als in letzten Ausstellungen.» Erkennbar figürliche Darstellungen würden in den Vordergrund rücken und Malerei stärker betont als früher.
Wie die Jury die Qual der Wahl meisterte
An der NOW ist das ganze kunstschöpferische Spektrum Ob- und Nidwaldens vertreten. Unmittelbar nebeneinander entdeckt man Werke reiner Hobbykünstler und solche professioneller Kunstschaffender. Auch weit über unsere Grenzen hinaus bekannte Namen wie Heini Gut, Stephanie Hess, Christian Kathriner, Rochus Lussi oder Moritz Hossli begegnet man.
Eine Auswahl zu treffen war für die fünfköpfige Jury unter der Leitung von Gabriela Christen, Dozentin an der Hochschule Luzern, Design & Kunst, keine leichte Aufgabe. «Um vertretbare Entscheide treffen zu können, schritten Jurorinnen und Juroren die Ausstellung während sechs Stunden mehrmals von vorne nach hinten ab,», erzählt Risi. Dabei wurden die Namen vorerst gar nicht angeschaut. Vor allem bei Zweifelsfällen musste oft lange und intensiv diskutiert werden. Etwas erstaunte Risi. «Ohne, dass man darauf ein spezielles Augenmerk gerichtet hätte, waren bei den Ausgewählten Nidwalden und Obwalden, Männer und Frauen je hälftig vertreten», stellte er fest. Gefragt nach Kriterien für die Auswahl, sagt Risi: «Man betrachtete die künstlerischen Einfälle, das sorgfältige Handwerk, aber auch das bisherige Gesamtwerk der Kunstschaffenden spielte eine Rolle.» Neben den 17 von der Jury ausgewählten Namen kommt heuer erstmals noch einer dazu. Diesen darf das Publikum auswählen.
Was auf den ersten Blick auffällt
Bei einem Rundgang bleibt man da und dort länger stehen. Interessant ist das Zusammenspiel zwischen rustikalem, einheimischem Holz und zeitgenössischen Kunstformen. Stefan Wittmer bedruckt Holz auf eindrückliche Weise mit Landschaftsbildern. Macht sich dabei Strukturen zunutze. Auch im Normalfall raumfüllende Skulpturen von Rochus Lussi oder von Toni Halter ziehen Blicke auf sich. Wobei Halter überraschend auch Beton miteinbezieht.
Viele Kunstschaffende bleiben auf ihren einmal eingeschlagenen erfolgreichen Wegen. Doch auch Überraschungen gibt es: So hat Brigitta Würsch von der Videoarbeit zu einer beeindruckend kreativen Malerei gewechselt. Gar ein Novum sind grossflächige Bilder eines Künstlertrios W-H-O. Dahinter verstecken sich Rainer Otto Hummel, Guido Werner Zelger und Philipp Hanspeter Wyrsch. Einer fing mit Malen an, die beiden andern vollendeten dann das Werk. Entstanden ist Erstaunliches. «Ah!» und «Oh!» wird es wohl auch bei Pascale Ettlins oder Pat Treyers grosszügigen Malereien geben. Bei Ettlin entdeckt man eine Meute seltsamer Hunde und bei Treyer monströse Fabeltiere und Figuren.
An der NOW 2023 hat es für jeden Geschmack etwas gar «Käufliches» dabei. Deshalb gehört diese Werkschau in möglichst viele Agenden.
Hinweis
Übersichtsausstellung Obwaldner und Nidwaldner Kunst in der Turbine Giswil vom 29. September bis 29. Oktober. Vernissage: Samstag, 29. September, 17.30 Uhr. Die Namen der Prämierten lesen sie morgen in unserer Zeitung.
Video TV Sendung Shimabara Japan
about exhibition Pascale Ettlin at Art Village Shirakino:

LZ Artikel 23.3.2023, Diana Niederberger
Pascale Ettlin bricht mit der Idylle
Die Obwaldner Künstlerin stellt ihre Werke zum Thema Wasser in der Sust Stansstad aus. Die Vernissage für «In A Floating World» ist morgen.
Die Obwaldner Künstlerin Pascale Ettlin stellt ihre Kunstwerke zum Thema Wasser in der Sust in Stansstad aus. «In A Floating World» zeigt, wie Wasser Lebenerschafft, aber es zeigt auch die zerstörerische Kraft des Elements.
Verteilt auf drei Stockwerke präsentiert Ettlin grossformatige Ölbilder und Linoldrucke.
Auf den ersten Blick erscheint es leicht, farbenfroh und fröhlich – ein Bub sitzt im Schwimmreifen und treibt im Wasser. Doch bei längerem Betrachten drängen sich Fragen auf. Warum ist der Bub allein im Wasser? Weshalb trägt er eine Schwimmbrille? Warum hat er diesen mürrischen Blick? Inwelchem Gewässer treibt das Kind? Ihre Bilder regen Spekulationen an, und der Betrachter soll stets auch eigene Geschichten und Gedanken darin entdecken. So erregt laut Ettlin etwas Attraktives die Aufmerksamkeit, und im Anschluss entdeckt man, dass da noch viel mehr Tiefgang ist. Diese subtile Ambivalenz zieht sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung. «Poesie, Humor und etwas Bedrohliches – mit diesen Elementen spiele ich gerne. So bleibt das Bild auch länger interessant», beschreibt Pascale Ettlin ihre Bilder.
Kernwald und Gewässer als Inspirationsquelle.
Auch wenn die Natur und die unmittelbare Umgebung wie etwa der Kernwald eine wichtige Inspirationsquelle sind, sind es keine Landschafts- oder Naturbilder. Vielmehr werden geheimnisvolle Figuren und Landschaften in komplementären Farbkonstruktionen einander gegenübergestellt. Dabei ist ihr der Respekt vor der Natur und das Ausarbeiten vieler detailreicher und feiner Elemente wichtig. «Viele meiner Bilder haben einen fotografischen Blick», so Ettlin. Ihre Bilder sind eine Projektionsfläche von Stimmungen, Gefühlen, Ängsten, Vorlieben und Einsamkeit. Das Grossformat betont zusätzlich diese Emotionen. Mit stark verdünnter Ölfarbe und einer Mischtechnik aus Pinsel und Fingermalerei erzeugt sie sanfte Ausläufe und erschafft Werke mit einer Sogwirkung.
Spät berufene Künstlerin
Ihre Kunstkarriere begann die gebürtige Genferin erst Ende 30. «Wobei ich Kunst bereits im Kindesalter sehr ernst genommen habe. Ich kann mich heute noch an die Kritiken meiner Kunstlehrerin aus der Kindheit erinnern. Mein Weg zur Kunst war ein Prozess, aber die Kunst war stets meine Leidenschaft, und nun kann ich mich vollkommen damit beschäftigen. Ich habe immer gezeichnet, aber lange nur für mich», erzählt Ettlin. So schloss sie nach der Matura ein Studium in Geografie, Wirtschaft und Politik ab und arbeitete jahrelang als Ökonomin bei der Bundesverwaltung.
Kunsthochschule in Luzern besucht
«Von meiner Erziehung her war es für mich immer klar, dass ich für mich selbst sorgen können muss und finanziell unabhängig sein will», reflektiert die Obwaldner Künstlerin. Nach der Geburtihres dritten Kindes war für sie klar, dass sie sich jetzt ihrer grossen Leidenschaft widmen möchte. So studierte sie von 2011 bis 2017 an der Kunsthochschule in Luzern, wo sie sich viele neue Techniken aneignete.
Im April besucht sie ein Artist Residency Programme in Japan. Diese Zeit des intensiven künstlerischen Schaffens, gekoppelt mit einem kulturellen und geografischen Tapetenwechsel wird für viele neue Inspirationen in ihren zukünftigen Werken sorgen.
Hinweis Ausstellung Sust, Stansstad, Dorfplatz 1:
Pascale Ettlin - In A Floating World. Vernissage 24. März um 18 Uhr
Traduction de l'article paru le 23.3.2023 dans le Journal de Lucerne par Diana Niederberger
Pascale Ettlin rompt avec l'idylle
L'artiste obwaldienne expose ses œuvres sur le thème de l'eau au Sust de Stansstad. Le vernissage de "In A Floating World" a lieu demain.
L'artiste obwaldienne Pascale Ettlin expose ses œuvres d'art sur le thème de l'eau au Sust à Stansstad. "In A Floating World" montre comment l'eau crée la vie, mais montre aussi la force destructrice de cet élément.
Répartis sur trois étages, Ettlin présente des peintures à l'huile et des linogravures de grand format.
Au premier coup d'œil, l'œuvre semble légère, colorée et joyeuse - un garçon est assis dans une bouée et flotte dans l'eau. Mais en le regardant plus longtemps, des questions se posent. Pourquoi le garçon est-il seul dans l'eau ? Pourquoi porte-t-il des lunettes de natation ? Pourquoi a-t-il cet air renfrogné ? Dans quelle eau l'enfant flotte-t-il ? Ses images suscitent des spéculations et le spectateur doit toujours y découvrir ses propres histoires et pensées. Pour Ettlin, quelque chose d'attrayant doit attirer l'attention, c'est alors que l'on découvre qu'il y a beaucoup plus de profondeur. Cette ambivalence subtile est le fil conducteur de l'exposition. "De la poésie, de l'humour et quelque chose de menaçant - j'aime jouer avec ces éléments. Ainsi, l'image reste intéressante plus longtemps", explique Pascale Ettlin pour décrire ses tableaux.
La forêt centrale et les cours d'eau comme sources d'inspiration.
Même si la nature et l'environnement immédiat, comme la forêt de la Suisse centrale, sont une source d'inspiration importante, il ne s'agit pas de paysages ou de tableaux naturalistes. Ce sont plutôt des figures et des paysages mystérieux qui sont confrontés les uns aux autres dans des constructions de couleurs complémentaires. Ce faisant, elle accorde une grande importance au respect de la nature et à l'élaboration de nombreux éléments riches en détails et en finesse.
"Beaucoup de mes tableaux ont un regard photographique", explique Ettlin. Ses tableaux sont une surface de projection des humeurs, des sentiments, des peurs, des préférences et de la solitude. Le grand format souligne en outre ces émotions. Avec de la peinture à l'huile très diluée et une technique mixte de pinceau et de peinture au doigt, elle produit des surfaces douces et crée des œuvres à l'effet d'attraction.
Une artiste à la vocation tardive
Cette Genevoise d'origine, n'a commencé sa carrière artistique qu'à la fin de la trentaine, "bien que j'aie pris l'art très au sérieux dès mon enfance. Je me souviens encore aujourd'hui des critiques de mon professeur d'art quand j'étais enfant. Mon parcours vers l'art a été un processus, mais l'art a toujours été ma passion, et maintenant je peux m'y consacrer pleinement. J'ai toujours dessiné, mais longtemps seulement pour moi", raconte Ettlin. Ainsi, après avoir obtenu son baccalauréat, elle a terminé des études de géographie, d'économie et de politique et a travaillé pendant des années comme économiste au sein de l'administration fédérale.
Fréquentation de l'école d'art de Lucerne
"De par mon éducation, il a toujours été clair pour moi que je devais pouvoir m'occuper de moi-même et que je voulais être indépendante financièrement", se souvient l'artiste obwaldienne. Mais après la naissance de son troisième enfant, il était clair pour elle qu'elle voulait se consacrer à sa grande passion. C'est ainsi qu'elle a étudié de 2011 à 2017 à la Haute école d'art de Lucerne, où elle a acquis de nombreuses nouvelles techniques.
En avril, elle suivra un programme d'Artist Residency au Japon. Cette période de création artistique intense, couplée avec un dépaysement culturel et géographique, sera source de nombreuses nouvelles inspirations dans ses futures œuvres.
Exposition Sust, Stansstad, Dorfplatz 1 :
Pascale Ettlin - In A Floating World. Vernissage le 24 mars à 18h
Free Translation of the article written by Diana Niederberger and published on 23.3.2023 in the Lucerne Journal
Pascale Ettlin breaks with the idyll
The Swiss ("Obwaldian") artist exhibits her works on the theme of water at the Sust in Stansstad. The opening of "In A Floating World" takes place tomorrow.
The Swiss ("Obwaldian") artist Pascale Ettlin is exhibiting her works of art on the theme of water at the Sust in Stansstad. "In A Floating World" shows how water creates life, but also shows the destructive power of this element.
Spread over three floors, Ettlin presents large-scale oil paintings and linocuts.
At first glance, the work seems light, colourful and cheerful - a boy is sitting in a buoy and floating in the water. But on closer inspection, questions arise. Why is the boy alone in the water? Why is he wearing swimming goggles? Why is he scowling? What water is the child floating in? Her paintings provoke speculation and the viewer must always discover his own stories and thoughts. For Ettlin, something attractive must catch attention, and then we discover that there is much more depth. This subtle ambivalence is the thread that runs through the exhibition. "Poetry, humour and something threatening - I like to play with these elements. That way, the pictures stay interesting longer," explains Pascale Ettlin in describing her paintings.
The forest of center Switzerland and the waterways as sources of inspiration.
Although nature and the immediate environment, such as the forest in Central Switzerland, are an important source of inspiration, these are not landscapes or naturalistic paintings. Rather, mysterious figures and landscapes are confronted with each other in complementary colour constructions. In doing so, she places great importance on respecting nature and developing many elements rich in detail and finesse.
"Many of my paintings have a photographic point of view", explains Ettlin. Her paintings are a projection surface for moods, feelings, fears, preferences and loneliness. The large format also underlines these emotions. With very diluted oil paint and a mixed technique of brush and finger paint, she produces soft surfaces and creates works with an attractive effect.
An artist with a late vocation
This native of Geneva did not start her artistic career until her late thirties, "although I took art very seriously as a child. I still remember the criticism of my art teacher as a child. My path to art has been a process, but art has always been my passion, and now I can devote myself fully to it. I have always drawn, but for a long time only for myself," says Ettlin. So after graduating from high school, she studied geography, economics and politics and worked for years as an economist in the federal administration.
Attending the Lucerne School of Art
"It was always clear to me from my upbringing that I had to be able to look after myself and that I wanted to be financially independent," recalls the Obwaldian artist. But after the birth of her third child, it was clear to her that she wanted to focus on her great passion. So she studied at the Lucerne University of the Arts from 2011 to 2017, where she learned many new techniques.
In April, she will attend an Artist Residency programme in Japan. This period of intense artistic creation, coupled with a cultural and geographical change of scenery, will be the source of many new inspirations in her future work.
Exhibition Sust, Stansstad, Dorfplatz 1 :
Pascale Ettlin - In A Floating World. Opening on 24 March at 6 pm

Austellung Dessin in der Galerie Vitrine und in der Löwengalerie, Luzern
Die hohe Kunst im Umgang mit der Linie
Über den Jahreswechsel vereinen zwei Luzerner Galerien besonders viele Kunstschaffende im Rahmen von «Dessin» unter ihrem Dach.
Zeichnungen gehen von Linien aus, dass eine Zeichnung aber so viel mehr sein kann, als ein mit Bleistift geschaffenes Punkt. Punkt-Komma-Strich-Gesicht, das zeigt das Zentralschweizer Ausstellungsprojekt «Dessin», das noch bisMärz 2023 geht und an dem 16 Ausstellungshäuser beteiligt sind. Besonders viele Kunstschaffende vereinen über den Jahreswechsel und darüber hinaus zwei Luzerner Galerien unter ihrem Dach: einmal die Galerie Vitrine und einmal die Löwengalerie. Ganze 150 Arbeiten von 85 Künstlerinnen präsentiert die Galerie Vitrine. Wir haben mit drei von ihnen gesprochen, und auch mit Amalia Macciuca, die an der Vernissage eine Rede hielt und sagt: «Dies ist keine gewöhnliche Ausstellung. Sie macht weibliche Kunst sichtbar. 200 Leute waren an der Vernissage und feierten die Künstlerinnen.» Macciuca betont zudem: «Galeristin Evelyne Walker ist top, ihr Einsatz für die Kunst enorm.» Es ist in der Tat erstaunlich, wie es Walker schafft, so viele Werke zu einer Komposition zu verknüpfen: Bilder, Skulpturales, Objekte. «Eine Performance hilft, sich selber zu verorten» Das SkulpturalemittenimRaum ist ein weisses Gewand, zu dessen Füssen schwarze Kohle liegt. Es entstammt Claudia Buchers Performance bei der Vernissage. Bucher nähte das schleppenartige Gewand und schritt damit die Treppe zur Hofkirche rauf unter runter. Sie zog eine Linie. Die nasse Kohle drückte sie über Kopf und Gewand aus – eine Zeichnung entstand auf dem weissen Stoff. Claudia Bucher sagt: «Eine Performance hilft, sich selber zu verorten, sowie die Dinge, die auf der Welt passieren.» Und: «Linien entstehen im Alltag ständig. Ich denke an Grossmutter, wie sie Konfitüre machte, und diese in einer Linie floss.» Irene Bisang wiederum entdeckte das Meditative eines Zeichnungsprozesses. Sie fertigte Miniaturzeichnungen an, Fotografien gleich: Irene Bisang zeichnete zwei Fotosujets ab, ein Kleinkind und ein Baby lächeln verträumt in eine Kamera. Die Künstlerin selbst schwärmt «vom Versinken in wenige Zentimeter». Regula Bühler-Schlatter schuf kleine, runde und flache Objekte aus Acrylfarbe, in der Anmutung von Näharbeiten. «Objekte aus dem Sternenhimmel» nennt die Künstlerin sie. Betitelt hat diese Meisterin des Filigranen die Arbeiten mit «étoiles filantes» – Sternschnuppen, wörtlich: fadenziehende Sterne. Die «Fäden» der kleinen Gebilde sind nicht aus Stoff, sondern aus verdickter Acrylfarbe, die Bühler-Schlatter in Plastiktüten füllte und gleich einer Tortenbäckerin zu Kunst spritzte. Sinnlichkeit à laMarina Lutz In der Löwengalerie betont auch Galerist Andi Schnelli, wie vielfältig man die Kunst des Zeichnens für sich deuten kann. So «zeichnete» Pascale Ettlin ihre sandfarbenen Gemälde in Öl und Acryl. Sie zeigen Kinder und deren Gesten, von «stiller Kommunikation» spricht die Künstlerin. Die farbliche Beschränkung auf Sand und Ocker sei gewollt, um auf die Gesten zu fokussieren. Mit Tusche fertigte Marina Lutz ihre Werkserie namens «Love Land» an. Viel Humor steckt in diesen Bildern, die nackte Männer und Frauen und das Symbol der Schlange zeigen. Lutz’ Absicht: Sinnlichkeit und Sexualität zu thematisieren. Und Laurina Fässler? Sie präsentiert die Werkgruppe «floating matter», die in Berlin entstand, wo sie 2020 Artist in Residence war. Fässler übte sich in Suminagashi, einer uralten japanischen Marmorierungstechnik: mit Tusche wird auf Wasser gemalt und dann Papier aufs Wasser gelegt, das die Zeichnung aufnimmt. Das Ergebnis ist geheimnisvoll. Fässler selbst denkt an «Diagramme von Landschaften». Ein schönes Rätsel ist zudem: In Berlin funktionierte die Technik besser als in Luzern. Selbst die Beschaffenheit des Wassers beeinflusst die Kunst.
Susanne Holz, LuzernerZeitung 10. Dezember 2022
Naturstimmungen und Geschichten
SURSEE PASCALE ETTLIN STELLT IM KUNSTFORUM ARTYOURSELF AKTUELLE BLDER AUS
Die Sarner Künstlerin Pascale Ettlin zeigt im Kunstforum Artyourself in Sursee Bilder aus dem laufenden Jahr. In ihrer wohltuend grosszügig gehaltenen Ausstellung geht sie von Naturbeobachtungen aus, denen sie vielsagende Stimmungen entlockt. In den Wald hineinhören – ein listiges Motiv, das Pascale Ettlin ihren Bildwelten zugrunde legt. Der Wald ist ein Buch, ist voller Geheimnisse, voller Durchblicke, voll von Gestrüpp und hohen Tannen, von übermächtigen Stämmen, die seinen Besucher, seine Beobachterin beeindrucken. In ihm kann man sich verlieren, den Blick in die Tiefe auf die Ahnungen am Ende seiner Schatten werfen. Da nimmt uns die mächtige Verwurzelung der Buche gefangen. Da fallen wir in das chaotische Netz der Meersalzkristalle, als wärs die Glut einer fernen Galaxie. Darin bleibt man hängen. Und sie, die Künstlerin, kennt sich aus mit den Netzen, in die sie uns fallen lässt, die vordergründig so leicht lesbar sind und in der Tiefe die Angst, die Vertrautheit, das zauberhafte Geheimnis einer Landschaft, einer Person vor uns ausbreiten.
Spät berufene Künstlerin
Zur professionellen Kunst hat Pascale Ettlin (51) erst vor wenigen Jahren gefunden. 2017 schloss sie ihren Bachelor an der Luzerner Hochschule Design und Kunst ab. Den Zugang zur Kreativität hat sie aber lange zuvor gefunden. Sie wuchs in Genf auf, als Kind einer deutschen Mutter, die in ihrer frühen Jugend den Zweiten Weltkrieg erlebte und danach die Armut im zerschlagenen Deutschland. 1959 kam sie als Zwanzigjährige nach Genf, wo sie später Freddy Streun heiratete, der seinerseits eine arme Kindheit im Berner Oberland erlebt und beinahe nichts vom Weltkrieg erfahren hatte. Pascale nun erlebte die Vergangenheit ihrer Eltern aus der Erzählung. Feinsinnig, wie sie war, begann sie schon früh zu malen, zunächst auf Papier und bald schon auf Leinwand. Als Teenager sah sie sich in einschlägigen Läden nach Malutensilien um. Bildwelten hatte sie genug, die Erzählungen ihrer Eltern, die sie beeindruckten, so aber nicht umsetzen wollte. Die Klassiker der französischen Moderne, an denen sie sich selbst schulte. Aber da sie das Leben nicht mit Kunst verdienen konnte, absolvierte sie das Studium für Geographie, Wirtschaft und Politik. Sie war jahrelang Angestellte bei der Bundesverwaltung in Bern und zog schliesslich der Liebe wegen in die Innerschweiz.
Bilder mit Sogwirkung
Jetzt zeigt sie im Artyourself rund zwei Dutzend Bilder aus dem laufenden Jahr. Die subtil gehängten Werke berichten von Wäldern als Projektionsflächen von Stimmungen und Gefühlen, von Ängsten und Vorlieben, Verlassenheit und Einsamkeit. Das Mädchen im rosa Kleidchen steht trotz der Andeutung einer kleinen Partnerin einsam vor einem hellen, aber übergrossen Gehölz und schaut in eine uralte Geschichte, die nie ausgelesen ist und von Ettlin immer wieder neu erzählt wird. Oder es steht vor der soghaften Unruhe eines Teiches, in den es einen Stein geworfen hat. Die Sibirische Eisenbahn (selbst nicht im Bild) rollt an menschenleeren Wäldern vorbei. Auf dem Bild «Hunting» hetzen drei Reiter durch die mystische Stimmung eines Waldes. Oder «L’homme des Bois» schreitet zügig durch das im Licht flirrende Geäst. Die Sogwirkung der Bilder lässt dem Betrachter keine Wahl. Das vermeintlich figurative Sujet zieht ihn in den schillernden Farbsee, den die Künstlerin mit ihrem Pinsel angerichtet hat, indem sie ein konkretes Sujet in vorwiegend komplementäre Farbstrukturen auflöst. Pascale Ettlin malt Geschichten – nicht die ihrer Eltern, die eigenen, zur Zeit die, welche sie im Wald, in der Natur gefunden und mit dem Fotoapparat dokumentiert hat. Sie wirft sie auf die Leinwand, erzählt die eigene Geschichte, dicht, berührend, beklemmend, in ihrer Eigenständigkeit und Konsequenz beglückend.
WILLI BÜRGI
Pacale Ettlin, durchforsten. Ausstellung bis 24. Januar 2021. Offen Fr/Sa 15–19, So 11–16 Uhr. Die Künstlerin ist anwesend am 5., 12. Dez., 16. und 24. Jan. (Finissage ab 14Uhr).

ROI online.ch
DAS WIRTSCHAFTSPORTAL DER ZENTRALSCHWEIZ
KUNST & KULTUR, Montag, 06. April 2020
Pascale Ettlin inspiriert sich von der Natur sowie von Kinofilmen. Die Natur ist farbig, real und gleichzeitig traumhaft und fantasievoll. Sie spiegelt unsere Träume, Gedanken und Ängste. Die faszinierenden Bilder können bei der Galerie Müller von aussen betrachtet werden.
Wie in einer Filmszene lässt jedes Bild mehrere Geschichten oder Interpretationen zu. Bei einer wunderbaren Waldlandschaft, einer harmlosen Wiese lassen die Bilder ahnen, dass noch verstecktes Leben sich hier befinden kann. Wir fragen uns beim Betrachten ihrer Bilder unweigerlich: was ist da geschehen, was passiert hier? Und wo sind wir hier, in der Natur oder auf einer Traumwelt? Die Bilder laden zu offenen Geschichten und Gedanken ein.
Was macht zum Beispiel das kleine Mädchen allein im blauen Sonntagskleid am Waldrand? Zu sehen ist sie nur von hinten. Der Wald wirkt dicht und undurchdringlich, doch das Mädchen steht im Licht und die Pflanzen um sie herum scheinen fröhlich zu leuchten. Ist das Bild «Symbiose» eine Idyllische Welt oder hat es etwas Unheimliches? Und was macht das Mädchen dort?
Die Bilder der Künstlerin Pascale Ettlin sind in der Galerie Müller an der Haldenstrasse 7 in Luzern ausgestellt. Aufgrund der aktuellen Lage ist die Galerie geschlossen. Besucherinnen und Besucher haben jedoch noch bis am 23. Mai 2020 die Möglichkeit, die Werke von aussen zu betrachten. Die bemerkenswerten Bilder können, auch ohne den Raum zu betreten, gut angeschaut werden (grosses Fenster zur Haldenstrasse; vier Treppenstufen zum Eingang hinaufgehen). (pd./nj.)
Galerie Müller
Haldenstrasse 7
6006 Luzern
Tel. 041 410 75 74
www.galeriemueller.ch
Ausstellung auf dem Landenberg zeigt gebrochenes Idyll im Grossformat
Pascale Ettlins Gemälde ziehen den Betrachter magisch ins Bild. Sie zeigen eine Harmonie, die trügt.
Marion Wannemacher, Obwaldner Zeitung
Das kleine Mädchen im blauen Kleid steht am Rand des Waldes und betrachtet ihn. Zu sehen ist sie nur von hinten. Der Wald wirkt dicht und undurchdringlich, einen Weg hinein gibt es nicht. Was auf den ersten Blick wie eine Idylle wirkt, hat etwas Unheimliches. Was macht das Mädchen dort?
«Face à Face» heisst das Ölgemälde von Pascale Ettlin. Es gehört zu ihrer Ausstellung «Waldrausch» auf dem Landenberg. «Die Bilder erzählen von einer Welt, die den Anschein macht, dass sich Mensch und Natur in Harmonie miteinander verbinden. Doch der Schein trügt!» So beschreibt Christian Sidler, ehemaliger Obwaldner Kulturamtsleiter die Bilder der Künstlerin im Katalog. Er hielt auch die Laudatio auf sie.
Geschichten regen persönliches Kopfkino an
Kaum hat der Ausstellungsbesucher das Zeughaus betreten, ziehen ihn die Bilder magisch an. Die Geschichten mit offenem Ende regen das eigene Kopfkino an. Sie lassen Spielraum für Spekulationen. Fast immer bricht die Malerin bewusst mit der Idylle. Pascale Ettlin sagt:
«Meine Bilder sind ‹heimelig› und haben etwas, das nicht ganz stimmt.»
Die gebürtige Genferin arbeitet vorwiegend auf der Grundlage von Fotografien und abfotografierter Filmszenen, manchmal aus Thrillern. Beim Fotografieren stellt sie den Fokus gern mal auf unscharf. Die 51-Jährige malt grossformatig mit zum Teil hochverdünnten Ölfarben und erzielt damit eine aquarellartige Anmutung. Pascale Ettlins Bilder wirken nicht «böse», sie bergen auch einen positiven Ausdruck.
«Ich weiss, jeder hat seine gute Seite und seine schlechte Seite, aber es kann kippen», betont die Malerin. Sie selber vermutet den Hintergrund für ihre Motive in der eigenen Familienvergangenheit. Ihre Mutter wurde in Deutschland in die Zeit des Zweiten Weltkriegs geboren. Flucht, Verlust eines Geschwisters wegen Unterernährung, die späte Heimkehr des für die Mutter bis dahin unbekannten Vaters – geredet wurde kaum darüber. Das Verschweigen kann belasten, sich bis zur Belastung aufbauen. Pascale Ettlin glaubt:
«Ich glaube, ich habe weniger Vertrauen ins Leben als beispielsweise mein Mann.»
Als Quereinsteigerin kam die Mutter dreier Kinder zur Malerei. Gemalt habe sie schon als Kind. Trotzdem studierte sie nach der Matura an der Uni Genf Volkswirtschaft und Geografie, unterrichte und spezialisierte sich schliesslich zur Gesundheitsökonomin. Der Liebe wegen zügelte sie vor 20 Jahren nach Sarnen.
Spätberufen zur Kunst und zum Studium
Ihre künstlerische Karriere begann sie mit Ende 30 bei Heinz Gadient. Von 2011 bis 2017 studierte sie an der Kunsthochschule in Luzern. Geprägt habe sie der Kontakt zur englischen Künstlerin Rachel Lumsden in St.Gallen. Pascale Ettlin hat sich mittlerweile im Sarner Industriegebiet ein Atelier gemietet und in nur zweieinhalb Jahren 55 Bilder gemalt. Häufig trifft man sie im Kernwald mit der Kamera. Eines ihrer Bilder entstand an einem anderen Ort, zwischen Hoher Brücke und Paxmontana. Bei einem Hexenhäuschen lauert der Beobachter im tiefen Gebüsch. Was dort wohl als Nächstes passiert?
Hinweis: Die Ausstellung Landenberg Sarnen findet statt bis Sonntag, 26. Januar 2020.
AUSZUG KULTURBLATT 2/2019 aus der Nidwaldner und Obwaldner Zeitung:
Pascale Ettlin ist in Genf aufgewachsen und lebt seit rund zwei Jahrzehnten in Sarnen. Seit dem Abschluss ihres Kunststudiums an der Hochschule Luzern auf dem zweiten Bildungsweg arbeitet sie seit 2017 als freischaffende Künstlerin. Auf dem Sarner Landenberg findet im kommenden Januar unter dem Titel «Waldrausch» ihre bis anhin grösste Einzelausstellung in Obwalden statt. Im Zentrum der Schau stehen grossformatige Ölbilder, die verschiedene Motive aus den Wäldern der Umgebung zeigen. Allerdings ist Ettlin keine Natur- oder Landschaftsmalerin im engeren Sinne. Vielmehr stehen bei ihr immer auch figürliche Darstellungen im Mittelpunkt. Die Künstlerin legt es in ihren Bildern häufig darauf an, ambivalente Stimmungen zu kreieren – und entzieht sie somit bewusst einer eindeutigen Lesart. Hände, die streicheln, pflegen und schöpferisch formen, können bei Ettlin gleichzeitig auch Hände sein, die zerschlagen, zerstören oder gar töten. Ausstellungsort: Zeughaus auf dem Landenberg, Sarnen. Ausstellungsdauer: 11. bis 26. Januar 2020, jeweils Freitag bis Sonntag. Vernissage: 10. Januar 2020 um 18 Uhr.
Marius Risi/PD
VORWORT CHRISTIAN SIDLER, Broschüre Waldrausch, 1/2020:
Grosse Geschichten, grosses Kino, grosse Inszenierung, grosse Leidenschaft, grosses Format. Die Bilder von Pascale Ettlin sind Erzählungen von einer attraktiv inszenierten und komponierten Idylle, die fragil ist. Die Bilder erzählen von einer Welt, die den Anschein macht, dass sich Mensch und Umgebung, Mensch und Natur, Mensch und Mensch in Harmonie miteinander verbinden und kommunizieren. Doch der Schein trügt!
Die Künstlerin zieht uns hinein in ihre Welt der vorgetäuschten Idylle. Sie verführt uns mit zauberhaften und geheimnisvollen Menschen und Landschaften. Sie nimmt uns mitten hinein in eine Begegnung oder in die Natur. Ihre Welt ist bunt, betörend, berauschend. Man spürt den Wind, man riecht das Laub, man hört die Stille und die Gedanken der Menschen. Was für eine Fülle an Farben, Formen und Kompositionen! Sie zieht uns hinein in diese Schönheit, die sie mit grossem Können und Leidenschaft kreiert. Die Künstlerin mischt Farben und Formen zu
Arrangements, die zugleich figurativ und abstrakt erscheinen. Kein Wunder bilden die Grundlagen ihrer Malerei Film-Stills und Naturfotografien. Die Bilder wirken wie ein Sog. Komm zu mir, raunen mir die Bilder zu. Und natürlich gehe ich hin, um alsbald zu spüren, dass da noch etwas anderes ist, als Schönheit. Hinter der Idylle ist etwas verborgen.
„Ich kann das Schlimme nicht ertragen“, hat mir die Künstlerin gesagt, als wir über ihre Bilder sprachen. Diese Ambivalenz durchzieht ihr künstlerisches Werk wie ein roter Faden. Ihre Bilder sind kreativer Ausdruck eines
Widerspruchs, wie wir ihn alle kennen: Das Leben bietet eine solch unglaubliche Fülle an Schönem, hinter dem sich immer auch das Hässliche und Unerträgliche verbirgt. Wir haben vielleicht drei Möglichkeiten, mit diesem Dilemma umzugehen: Erstens, wir verdrängen oder verneinen gar die Realität der Ambivalenz. Zweitens, wir verschliessen uns der Schönheit, nehmen sie nicht wirklich oder nur durch einen grauen Schleier wahr. Oder als dritte Möglichkeit: Wir leben die Schönheit so innig und lebendig, dass das Unerträgliche – Gewalt, Katastrophe, Tod – transformiert wird.
Will die Künstlerin uns daher mit ihren berauschenden Bildern und Welten verführen? Sie verneint nicht das Unerträgliche, das vielmehr wichtiger Teil ihres bildnerischen Werks ist. Die Bilder sind nicht Hinterhalt und falsche Fährte. Sie sind Zeugnis einer Schönheit, die wirklich existiert, in der Natur und in Begegnungen – und in der Kunst. Wir sind aufgefordert, in die Welt einzutauchen im Wissen, dass diese vergänglich ist und von einem Moment auf den anderen gestört oder zerstört werden kann. Wir alle haben Ehrfurcht vor diesem Moment. Lasst euch ein, trotz aller Ambivalenz, scheinen uns die faszinierenden Bilderwelten zuzurufen. Ja, lassen wir uns ein auf die Bilder von Pascale Ettlin!
Christian Sidler
Préambule de Christian Sidler, brochure Waldrausch 1/2020:
Grands récits, grand cinéma, grande mise en scène, grande passion, grand format. Les peintures de Pascale Ettlin sont les contes d’un monde parfait, fragile mais mis en scène et composé de manière séduisante. Les images racontent un cosmos où la communication et l’harmonie semblent régner entre l’homme et son environnement, l’homme et la nature, l’homme et l’homme. Mais les apparences sont trompeuses !
L’artiste nous attire dans son monde de fausses idylles. Elle nous séduit avec des personnages et des paysages magiques et remplis de secrets. Elle nous entraîne dans une nature ou dans des rencontres merveilleuses. Ses mondes sont colorés, attirants et enivrants. On sent le vent, on respire le feuillage, on entend le silence et les pensées des êtres. Quelle richesse de couleurs, de formes et de compositions ! Elle nous plonge dans cette beauté, qu’elle crée avec beaucoup d’habileté et de passion. L’artiste mélange les couleurs et les formes dans des arrangements à la fois figuratifs et abstraits. On ne s’étonne pas alors d’apprendre que sa peinture s’inspire autant de photographies prises dans la nature que d’images de cinéma. Les peintures agissent comme un charme irrésistible. Viens vers moi, me murmurent les images. Et naturellement, je m’en approche pour bien vite comprendre qu’il y a encore autre chose derrière l’esthétique des images. Derrière ce monde parfait, se cache quelque chose...
« L’horreur m’est insupportable », m’a dit l‘artiste lorsque nous avons parlé de ses peintures. Cette ambivalence imprègne son travail artistique comme un fil rouge. Ses images sont l‘expression créative d’une contradiction telle que nous la connaissons tous : la vie offre une incroyable et opulente magnificence, derrière laquelle se cache aussi la laideur et l’insupportable. Trois possibilités peut-être, s’offrent alors à nous, pour faire face à ce dilemme. Nous pouvons étouffer voire même nier la réalité de l’ambivalence. Ou alors, nous pouvons nous fermer à la beauté des choses, ne pas vraiment l’accepter ou seulement filtrée. Ou encore, comme une troisième possibilité, nous pouvons vivre la beauté si intimement et vivement que l’insupportable - la violence, la catastrophe ou la mort - peuvent en être métamorphosés.
L’artiste veut-elle donc nous envoûter avec ses images et ses univers enivrants ? Elle ne nie pas l’intolérable, qui est sans nul doute une partie essentielle de son travail pictural. Les images ne sont pas des mises en embuscade, elles ne cherchent pas à nous envoyer sur de mauvaises pistes. Elles sont les témoins d’une beauté qui existe réellement, dans la nature et dans les interactions, et aussi dans l’art. Nous sommes invités à nous immerger dans le monde, conscients de son état éphémère, et sachant qu’il peut être perturbé ou détruit d’un instant à l‘autre. Nous tous avons déjà fait l’expérience de ces moments fragiles. Laissez-vous porter par ces mondes fascinants, malgré toutes les ambivalences, semblent nous murmurer les images. Oui, laissons-nous porter par les images de Pascale Ettlin !
Christian Sidler
Pascale Ettlin is born in Geneva, Switzerland and lives near Lucerne, Switzerland
Award, Selection:
- Winner of the Contemporary Talents competition 2024, Fondation François Schneider, Wattwiller, France
- NOW24, Museum Nidwald, Stans, Suisse
- Cantonale Berne-Jura, La NEF, St-Ursanne 2024 and Musée jurassien des Arts de Moutier 2023, Switzerland
Solo Exhibitions :
2024 Heimlich Fremd, Galerie Hofmatt, Sarnen, Switzeland
2024 Dancing across Borders, Altstadthalle, Zug, Switzeland
2023 Here and There, Shirakino Art Village, Shimabara, Nagasaki, Japan
2023 In a Floating World, SUST, Stansstad, Switzerland (from March 24 to april 16)
2022 In Mystery, Galerie Müller, Lucerne, Switzerland
2022 Chaque Jour est un grand Jour, TLS, Lucerne, Switzerland
2021 Unveiling, Galerie S&T Art, Yamagata, Japan
2021 Durchforsten (Investigating), Artforum Sursee, Switzerland
2020 Paint, Galerie Müller, Lucerne, Switzerland
2020 Waldrausch, Art on the Landenberg, Sarnen, Switzerland
Group Exhibitions (selection):
2023 Cantonale Berne-Jura, Musée jurassien des Arts, Moutier, Switzerland
2023 NOW23, Turbine Giswil, Switzerland
2023 Accrochage, Galerie Müller, Lucerne, Switzerland
2022 Drawing, Löwengalerie & Galerie Vitrine, Lucerne, Switzerland
2022 FATart, Art Fair, Schaffouse, Suisse
2022 Eastern, Galerie Agénor, Zürich, Switzerland
2021 Accrochage, Galerie Müller, Lucerne, Switzerland
2020 NOW20, Turbine Giswil, Switzerland
2019 La Lenteur, Galerie Forum Meyrin, Geneva, Switzerland
Education:
2011-2017 Art & Design School Lucerne, Switzerland - Fine Arts
2005-2008 Fine Arts by artist H. Gadient, Lucerne, Switzerland
1989-1995 University of Geneva: Master in Public Administration
Née à Genève ; vit et travaille dans le canton d’Obwald et de Lucerne, Suisse
Prix, Sélections
- Lauréate concours Talents Contemporains 2024, Fondation François Schneider, Wattwiller, France
- NOW24, Musée cantonal de Nidwald, Stans, Suisse
- La Cantonale Berne-Jura, La NEF, St-Ursanne en 2024 et Musée jurassien des Arts de Moutier en 2023, Suisse
Expositions solo :
2024 Heimlich Fremd, Galerie Hofmatt, Sarnen, Suisse
2024 Dancing across Borders, Altstadthalle, Zug, Suisse
2023 Here and There, Shirakino Art Village, Shimabara, Nagasaki, Japon
2023 In a Floating World, SUST, Stansstad, Suisse
2022 In Mystery, Galerie Müller, Lucerne, Suisse
2022 Chaque Jour est un grand Jour, TLS, Lucerne, Suisse
2021 Unveiling, Galerie S&T Art, Yamagata, Japan
2021 Durchforsten, Artforum Sursee, Suisse
2020 Paint, Galerie Müller, Lucerne, Suisse
2020 Waldrausch, Art on the Landenberg, Sarnen, Suisse
Expositions de groupe (sélection) :
2024 La Cantonale Berne-Jura, La NEF, St-Ursanne, Suisse
2024 NOW24, Musée cantonal de Nidwald, Stans, Suisse
2023 Cantonale Berne-Jura, Musée jurassien des Arts, Moutier, Suisse
2023 NOW23, Turbine Giswil, Suisse
2022 Dessin, Löwengalerie et Galerie Vitrine, Lucerne, Suisse
2022 FATart, Art Fair, Schaffhouse, Suisse
2022 Eastern, Galerie Agénor, Zürich, Suisse
2021 Accrochage, Galerie Müller, Lucerne, Suisse
2020 NOW20, Turbine Giswil, Suisse
2019 La Lenteur, Galerie Forum Meyrin, Genève, Suisse
Formation:
2011-2017 Haute Ecole Art & Design, Lucerne, Suisse - Fine Arts
2005-2008 Fine Arts auprès de l'artiste-peintre H. Gadient, Lucerne, Suisse
1989-1995 Université de Genève : Licence en Géographie, Master en Politique Publique
Geboren und aufgewachsen in Genf; seit 2000 wohnhaft in Obwalden, Schweiz
Auszeichung, Auswahl:
- Gewinnerin des Wettbewerbs Talents Contemporains, 2024, Fondation François Schneider, Wattwiller, Frankreich
- Auswahl, NOW24, Nidwaldner Museum, Stans, Schweiz
- Auswahl, Cantonale Bern-Jura, La NEF, St-Urasanne in 2024 und Musée jurassien des Arts, Moutier in 2023, Schweiz
Einzelausstellungen:
2024 Heimlich Fremd, Galerie Hofmatt, Sarnen, Schweiz
2024 Dancing across Borders, Altstadthalle, Zug, Schweiz
2023 Here and There, Shirakino Art Village, Shimabara, Nagasaki, Japan
2023 In a Floating World, SUST, Stansstad, Schweiz (Vom 24. März bis 16. April 2023)
2022 In Mystery, Galerie Müller, Luzern, Schweiz
2022 Chaque Jour est un grand Jour, TLS, Luzern, Schweiz
2021 Solo Unveiling Party, Galerie S&T Art, Yamagata, Japan
2021 Durchforsten, Kunstforum Sursee, Schweiz
2020 Paint, Galerie Müller, Luzern, Schweiz
2020 Waldrausch, Kunst auf den Landenberg, Sarnen, Schweiz
Gruppenausstellungen (Auswahl):
2023 Cantonale Bern-Jura, Musée jurassien des Arts, Moutier, Schweiz
2023 NOW23, Türbine Giswil, Schweiz
2023 Accrochage, Galerie Müller, Luzern, Schweiz
2022 Dessin, Löwengalerie und Galerie Vitrine, Luzern, Schweiz
2022 FATart, Art Fair, Shaffhausen, Schweiz
2022 Eastern, Galerie Agénor, Zürich, Schweiz
2021 Accrochage, Galerie Müller, Luzern, Schweiz
2020 NOW20, Turbine Giswil, Schweiz
2019 La Lenteur, Galerie Forum Meyrin, Genf, Schweiz
Ausbildung:
2011-2017 Hochschule Kunst & Design - Fine Arts, Luzern, Schweiz
2005-2008 Beim Künstler H. Gadient, Luzern, Schweiz
1989-1995 Universität Genf: Liz. Geografie, Master in Public Admin.